Der Tabin-Kulamba Wildtierkorridor

Das Projektgebiet wird oben in orange dargestellt

Tabin Kulamba Wildlife Corridor

Das Projektgebiet wird in orange dargestellt

Detaillierte Karte des Projektgebiets, die das gekaufte und noch erhältliche Land darstellt

Wir arbeiten bereits seit Februar 2020 an der Aufforstung der von uns erworbenen 50 Hektar großen Plantagengebiete entlang des Tabin Rivers. Das Aufforstungsgebiet soll die letzte Lücke zwischen Tabin und den Lower Kinabatangan und Segama Wetlands schließen und somit ca. 200.000 Hektar an Schlüsselgebieten zum Erhalt der gefährdeten Flora und Fauna Borneos wieder miteinander verbinden.

Im Juni 2020 konnte der Rhino and Forest Fund (RFF) zudem die Anstellung eines Field Managers vor Ort finanzieren. Er hat sich als besonders zuverlässig erwiesen und garantiert den erfolgreichen Fortbestand des Projektes im Falle, wenn keine Reisen zwischen der EU und Malaysia möglich sind.

Wir haben zudem eine Baumschule etabliert, die von den Frauen eines benachbarten Dorfes geführt wird. Hier konnten zwei Teams (eines von Außerhalb und eines aus dem benachbarten Dorf) unter Anleitung des RFF ca. 23.000 Setzlinge von mehr als 36 Baumarten und mindestens 14 Baumfamilien pflanzen bzw. von anderen Baumschulen in der Gegend beschaffen. Dabei handelt es sich ausschließlich um in den benachbarten Wäldern wild vorkommende Arten, die in der Region heimisch sind. Hierzu wurden Samen und Wildlinge rund um das Projektgebiet gesammelt und in der Baumschule angepflanzt bzw. bereits vorhandene Setzlinge von nahegelegenen Tieflandregenwäldern beschafft.

Errichtung der Baumschule

Sammeln von Wildlingen und Samen in Tabin

Von Juli bis September wurde die Fläche auf die Aufforstung vorbereitet. Dazu gehörte u.a., sie in verschiedene Abschnitte einzuteilen, die Pflanzpunkte per GPS festzulegen und zu markieren und den in der Gegend verteilten Müll einzusammeln und zu entsorgen. Im Oktober konnte anschließend die Pflanzarbeit beginnen. In ihrem Rahmen wurden an 33 Pflanzpunkten pro Hektar jeweils 5 Setzlinge einer Art gepflanzt. Das bedeutet, dass auf diese Weise auf einer Fläche von 50 Hektar insgesamt 8.250 Bäume gepflanzt wurden.

Einwohnern des benachbarten Dorfes wird der Pflanzprozess vermittelt

Messen des Abstands zwischen den Setzlingen. Dabei wurde um jede 4. Palme ein Ring aus 5 Setzlingen gepflanzt.

Während dem Pflanzprozess wurde besonders darauf geachtet, niemals dieselbe Art an zwei benachbarten Punkten zu pflanzen, um so die strukturelle Diversität des neuen Waldes sicherzustellen. Die verschiedenen Arten wurden zudem auf eine möglichst große Fläche verteilt. Wir haben außerdem sichergestellt, dass die Hälfte der auf einer großen Fläche verteilten Punkte mit den Vertretern der dipterocarpaceae Familie bepflanzt wurde, um so eine natürliche Dichte dieser Baumarten zu erreichen. Zu dieser Familie zählen nahezu 200 in Sabah vorkommende Arten, die zum Großteil der Holzwirtschaft zum Opfer gefallen sind. Im naturbelassenen Tieflandregenwald Borneos formen dipterocarpaceae bis zu 80% des Kronendachs. Es handelt sich daher im Grunde um das Rückgrat des ursprünglichen Ökosystems. Die weiteren gepflanzten Baumarten erfüllen entweder andere Funktionen – wie die schnelle Etablierung eines geschlossenen Kronendachs, die Produktion einer großen Menge für Wildtiere interessanter Früchte oder die Stickstoffanreicherung des Bodens – oder sind stark gefährdet, wie etwa der besonders langsam wachsende Belian (Bornesisches Eisenholz), der momentan kaum noch auffindbar ist.

Neue Unterkunft für unsere Arbeiter

Im November begann nun die erste Pflegerunde. Dabei werden alle gepflanzten Setzlinge von Überwucherungen befreit und ersetzt, falls sie in der Zwischenzeit eingegangen sind. Alle weiteren Bäume, die von selbst begonnen haben, auf der Fläche zu wachsen, werden ebenfalls befreit. Zusätzlich werden die Früchte der Ölpalmen aufgesammelt oder – falls möglich – noch im unreifen Zustand aus den Palmen entfernt und neu wachsende Ölpalmensetzlinge aus der Erde entfernt, um das erneute Zuwucherns des Bodens mit den Pflanzen zu verhindern. Das Einsammeln der Ölfrüchte soll zudem Schäden durch die von ihnen angelockten Bornesischen Bartschweine verhindern.

In ungefähr 3 Jahren wollen wir beginnen, die vorhandenen Ölpalmen aktiv aus der Gegend zu entfernen. Bis dahin soll ihr Schatten noch für bessere Wachstumsbedingungen für die jungen Bäume sorgen.

Soweit uns bewusst ist, handelt es sich beim RFF um die einzige NGO, die Ölpalmenplantagen kauft, um sie renaturieren und schützen zu können.

Das stolze Team nach dem Anpflanzen

Das Schutzgebiet ist klar ausgewiesen

Evaluation

Für das kommende Jahr sind regelmäßige Monitoring-Runden (durch den Field Manager und das Sabah Forestry Department als Dritte) geplant. Hierbei sollen Daten zur Überlebensrate und das Wachstum der Setzlinge gesammelt werden. Da die neuen Pflanzen momentan nur wenige Wochen alt sind, liegen uns allerdings noch keine Daten vor.

Alle abgestorbenen Setzlinge sollen bis Oktober 2023 ersetzt werden.                           

So soll sichergestellt werden, dass an allen Pflanzpunkten überlebende Setzlinge vorhanden sind (auch, wenn es sich dabei vermutlich nicht um alle 5 handeln wird). Anschließend ist geplant, die Fläche noch mindestens bis Oktober 2025 zu pflegen. Wie lange genau machen wir vom tatsächlich festgestellten Bedarf abhängig.

Im Zuge der Aufforstung sollen zudem regelmäßige Drohnenaufnahmen aus gleicher Höhe die Entstehung des Kronendachs dokumentieren. Darüber hinaus sollen mit Kamerafallen die Bewegungen der Wildtiere erfasst werden. Wir haben das Gebiet zudem bei Crowtherlab registriert, das ab 2021 weltweit Aufforstungsgebiete mit Satellitenbildern aufzeichnet.

Letztendlich wird der Großteil, der in dem Gebiet vorhandenen Bäume auf natürliche Regeneration zurückzuführen sein. Die Artenvielfalt und -Zusammensetzung werden wir wiederum den aktiven Pflanzmaßnahmen verdanken.

Momentan wird das Gebiet bereits von Wildtieren genutzt.

Im August konnte eine Gruppe von mehr als 30 Elefanten beobachtet werden (die Zäune sind bereits entfernt worden).

Zusätzlich haben unsere Arbeiter im Oktober ein großes Orang-Utan-Männchen im Pflanzgebiet gesichtet.

Wir brauchen dringend Hilfe!

Helfen Sie uns, unseren Wildtierkorridor zwischen Tabin und Kulamba zu erweitern und Habitatverlust zu verhindern!

we protect rainforests in Borneo to ensure survival of the Orangutan

 

Wir benötigen dringend Spenden, um weitere Landparzellen in der Umgebung zu erwerben, zu schützen und wieder in natürlichen, artenreichen Regenwald zu verwandeln.

Sämtliche Spenden werden zum Erhalt von Flora und Fauna genutzt

Tiere, die wir im Projektgebiet schützen

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